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Unfallverursacher will Schaden selber zahlen – was tun?

Nicht selten kommt es vor, dass sich der Unfallverursacher nach einer Kollision privat mit dem Unfallgeschädigten einigen und den entstandenen Schaden selber zahlen möchte, ohne die Versicherung zu informieren. Das Angebot des Unfallgegners kann im ersten Moment verlockend klingen und jede Menge zeitraubendem Papierkram und Nerven vermeiden – doch bringt es für Sie als Unfallopfer zahlreiche Nachteile. Vorab ist gesagt: Sie sollten keinesfalls Bargeld als Schadenregulierung annehmen.

Wir erklären Ihnen,

✓ warum Sie als Geschädigter kein Geld vom Unfallverursacher annehmen sollten,

âś“ was Sie tun sollten, wenn der Unfallgegner den Unfallschaden bar bezahlen will,

✓welche Optionen es zur Bezahlung eines Unfallschadens gibt,

✓welche Bedeutung ein Unfallschaden für die Schadenfreiheitsklasse hat,

✓wie Sie am besten vorgehen, wenn der Unfallverursacher Ihnen seine Versicherung nicht mitteilen will,

âś“ wann es sich empfiehlt, den Schaden selber zu zahlen

✓und wie der richtige Umgang bei einem Schadenfall aussieht.

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Inhaltsverzeichnis:

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5 Gründe, warum Sie als Geschädigter kein Geld vom Unfallverursacher annehmen sollten

Es gibt mehrere GrĂĽnde, warum man nach einem Unfall kein Bargeld vom Unfallverursacher annehmen sollte:

1.      Unzureichende Entschädigung : Der Betrag, den der Unfallverursacher anbietet, deckt möglicherweise nicht alle Kosten. Dies kann Reparaturen, medizinische Ausgaben oder andere Folgekosten einschließen.

2.      Verlust von Versicherungsansprüchen : Wenn Sie Bargeld annehmen, könnte dies als eine Art von Abfindung interpretiert werden, wodurch Sie möglicherweise Ihre Ansprüche gegenüber der Versicherung des Unfallverursachers verlieren.

3.      Fehlende Dokumentation : Ein Unfall sollte immer dokumentiert werden. Das Annehmen von Bargeld ohne entsprechende Dokumentation kann später Probleme bei der Geltendmachung weiterer Ansprüche verursachen.

4.      Rechtliche Komplikationen : Es kann rechtliche Folgen haben, wenn Sie Bargeld annehmen und der Fall später vor Gericht geht. Ohne dokumentierte Vereinbarung könnte es schwierig sein, die Details des Unfalls und die erfolgte Zahlung zu beweisen.

5.      Verborgene Schäden : Manchmal sind die Schäden am Fahrzeug oder versteckte Verletzungen nicht sofort erkennbar. Wenn Sie sofort Bargeld annehmen, könnten Sie nicht in der Lage sein, später für diese Schäden aufzukommen.

Es ist am besten, Fotos zu machen, Kontaktinformationen auszutauschen und den Unfall bei der Polizei und der Versicherung zu melden, anstatt direkt Bargeld anzunehmen.

Warum Gutachten statt Bargeld?

Wenn Ihnen der Unfallverursacher vor Ort eine Summe in bar anbietet, damit Sie den Schaden nicht begutachten und ĂĽber die Versicherung regulieren lassen, sollten Sie das Geld auf keinen Fall annehmen. Die GrĂĽnde hierfĂĽr sind vielseitig:

Probleme bei der Geltendmachung späterer Unfallschäden

Wenn Sie den Unfallschaden nicht ordnungsgemäß dokumentieren und bei der Versicherung angeben, kann es Probleme geben, wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut in einen Unfall geraten und ihr Fahrzeug einen Unfallschaden an der gleichen Stelle hat. Da der Altschaden nicht mitgeteilt wurde, lassen sich die beiden Schäden nicht mehr zweifelsfrei auseinanderhalten und Sie können den neuen Schaden an Ihrem Fahrzeug möglicherweise nicht mehr geltend machen.

Nur ein Gutachter stellt vollständiges Schadensausmaß fest

Um das volle Schadenausmaß nach einem Unfall beurteilen zu können, ist ein Schaden- bzw. Unfallgutachten notwendig. Nur ein Gutachter kann ermitteln, ob hinter der Karosserie (z.B. nach einem Parkrempler) noch weitere Teile beschädigt sein könnten oder Defekte an der Elektronik entstanden sind.

Durch ein Gutachten erhalten Sie oftmals  eine höhere Entschädigung

In einem umfangreichen Gutachten werden alle Schadenspositionen ausführlich aufgelistet, die Sie bei der Versicherung geltend machen können und damit eine höhere Entschädigung erhalten, als wenn Sie Geld vom Unfallverursacher annehmen. Bei einem unverschuldeten Unfall haben Sie das Recht auf einen neutralen und unabhängigen Gutachter , von dem Sie Gebrauch machen sollten. Der Sachverständige nimmt eine objektive Fahrzeugbegutachtung vor und erstellt Ihnen ein sachgemäßes Gutachten. Versicherungen zielen häufig darauf ab, die eigenen Kosten auf ein Minimum zu halten und berücksichtigen Ihre Schadensersatzansprüche möglicherweise nicht in dem Ausmaß wie ein neutraler Gutachter.

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Was soll ich tun, wenn der Unfallgegner den Unfallschaden bar bezahlen will?

Angebot des Unfallverursachers unbedingt ablehnen!

Wenn Ihnen der Unfallgegner den Unfallschaden vor Ort in bar bezahlen will, lehnen Sie das Angebot direkt ab. Sie sind nicht dazu verpflichtet, dem Vorschlag zuzustimmen und sollten darauf bestehen, dass Ihnen der Unfallverursacher seinen Namen, Adresse und Versicherungsscheinnummer seiner Versicherung mitteilt. Damit Sie nicht auf den Kosten für die Schadensregulierung an Ihrem Unfallfahrzeug sitzen bleiben, sollten Sie immer darauf bestehen, den fremdverschuldeten Schaden über die gegnerische Versicherung laufen zu lassen. Nur ein Gutachter mit Fachexpertise kann den Gesamtschaden korrekt einschätzen, sodass Sie eine angemessene Entschädigungsleistung erhalten.

Wie gehe ich vor, wenn mir der Unfallverursacher seine Versicherung nicht mitteilen will?

Wenn Ihnen der Schadenverursacher keine Auskunft über seine Versicherung geben will, dann sollten Sie sich unbedingt sein Kfz-Kennzeichen sowie auch das Unfalldatum notieren. Die Polizei oder der Zentralruf der Autoversicherer können Ihnen mithilfe des Nummernschildes die Kontaktdaten der gegnerischen Kfz-Haftpflichtversicherung weitergeben. In der Regel ist jeder Fahrzeugbesitzer versichert, da er andernfalls keine Zulassung für sein Auto bekommt. Sollte der Unfallverursacher aber tatsächlich keine Versicherung besitzen, teilen Sie den Schaden der zuständigen Entschädigungsstelle mit.

Beispiel Unfallschaden

Äußerlich ist nur ein kleiner Unfallschaden am Fahrzeug zu erkennen. Doch nach einer Fahrzeugbegutachtung wurde festgestellt, dass die Stoßstange durch die Kollision verrutscht und beschädigt wurde. Die Schadenhöhe beläuft sich in diesem Fall auf einen vierstelligen Betrag. Mit ein paar 100 Euro in bar würden Sie vom Unfallverursacher nicht gut entschädigt werden und müssten für die Reparatur selbst viel Geld bezahlen.

Welche Optionen gibt es zur Bezahlung eines Unfallschadens?

Für einen Unfallschaden kommt generell immer die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers im Rahmen ihrer Eintrittspflicht auf. Wenn Sie unverschuldet in den Zusammenstoß geraten sind, trägt die gegnerische Versicherung im Rahmen ihrer Eintrittspflicht die Kosten für den Schaden. Wenn Sie selbst für den Autounfall verantwortlich sind und nur Ihr eigenes Fahrzeug beschädigt wurde, bezahlt Ihre Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung den Autoschaden.

Expertentipp

Damit Geschädigte nach einem Unfallschaden abgesichert sind, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung für jeden Fahrzeughalter gesetzlich vorgeschrieben. Ohne diese Pflichtversicherung wird das Fahrzeug nicht zugelassen.

Welche Bedeutung hat ein Unfallschaden fĂĽr die Schadensfreiheitsklasse?

Nachdem die Kfz-Haftpflichtversicherung für den Unfallschaden bezahlt, erfolgt eine Rückstufung in die Schadenfreiheitsklasse. Die Schadenfreiheitsklasse spiegelt die unfall- und schadenfreien Jahre des Autoversicherers wieder. Je länger Sie ohne Schadensfall fahren, desto höher ist die Klasse und desto niedriger der Beitrag der Kfz-Versicherung. Nach einem Unfall werden Sie in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und müssen einen höheren Beitrag zum nächsten Versicherungsjahr leisten. Oftmals wird die Schadenfreiheitsklasse als Argument des Unfallverursachers zur Selbstzahlung des Schadens vorgeschoben, da dieser steigende Versicherungsbeiträge vermeiden möchte. Allerdings passiert das nicht zwangsläufig: Wer einen Unfall verursacht hat, kann den Schaden in der Regel selbst nachträglich an seine Versicherung bezahlen und verhindert damit, dass die Versicherungsbeiträge steigen. Einige Kfz-Versicherungen bieten auch einen Rabattschutz an, der eine Rückstufung verhindert. Da der Versicherungsbeitrag mit einem Rabattschutz bis zu 30% teurer sein kann als ohne, sollten Autofahrer abwiegen, ob sich diese Variante lohnt.

Hier mehr zu Wann ist ein Auto unfallfrei.

Wann empfiehlt es sich, den Schaden selber zu zahlen?

Wenn die Schadenssumme unterhalb eines Jahresbeitrages für die Versicherung liegt und lediglich kleine Blechschäden wie leichte Dellen oder Kratzer vorliegen, kann es sich lohnen, den Schaden selber zu zahlen. Wenn Sie jährlich einen Beitrag von 1.500 Euro an Ihre Versicherung zahlen, empfiehlt sich eine Selbstzahlung des Schadens in dieser Höhenordnung. Unfallverursacher können den Schaden auch zunächst durch die Versicherung begleichen lassen und diesen zum Ende des Jahres von seiner Kfz-Versicherung zurückkaufen. Bei einem Schadenrückkauf zahlt der Verursacher die Geldsumme für den Schaden innerhalb von sechs Monaten nach der Schadensregulierung an die Versicherung zurück und behält dafür seine Schadenfreiheitsklasse.

Der richtige Umgang bei einem Schadenfall

Nachdem die Sicherheit am Unfallort nach einem Unfallschaden ĂĽberprĂĽft und ggf. Erste-Hilfe-MaĂźnahmen durchgefĂĽhrt wurden,

  • Dokumentieren Sie den Schaden anhand von Skizzen und Fotos.

  • Tauschen Sie Kontaktdaten und Versicherungen mit dem Unfallgegner aus.

  • Notieren Sie Name und Adresse möglicher Zeugen .

  • Informieren Sie auch Ihre eigene Versicherung ĂĽber den Autoschaden.

  • Falls sich der Unfallverursacher einige Tage nach dem Autounfall noch nicht bei Ihnen gemelde t hat, zeigen Sie den Unfallschaden auch bei der gegnerischen Haftpflichtversicherung an.

  • Wenn Ihnen die gegnerische Versicherung selbst einen Gutachter vorschlägt , lehnen Sie ab und bestehen Sie auf Ihr Recht auf einen unabhängigen Sachverständigen. Wir von Gutachterix sind fĂĽr Sie zur Stelle.

Fazit

Unfallverursacher versuchen häufig auf Kosten des Geschädigten Geld zu sparen und den Unfallschaden vor Ort mit einer kleinen Summe selbst zu beseitigen. Doch durch dieses Angebot haben Sie als Unfallopfer nur Nachteile und müssen unter Umständen zur Schadensregulierung selbst tief in die Tasche greifen. Nur ein Kfz-Gutachter kann einschätzen, wie hoch der Unfallschaden tatsächlich ist und welche Reparaturarbeiten benötigt werden. Auch bei späteren Unfällen kann ein nicht gemeldeter Vorschaden zu Problemen führen und eine Geltendmachung des neuen Schadens verhindern. Lassen Sie sich nicht vom Verursacher zu einer Selbstzahlung überreden und bestehen Sie darauf, dass dieser den Unfallschaden seiner Versicherung mitteilt. Lassen Sie sich den vollständigen Namen, die Adresse und die Versicherung geben und notieren Sie sich in Zweifelsfall das Kennzeichen des Fahrzeuges. Bei einem fremdverschuldeten Unfall haben Sie jederzeit den Anspruch, einen neutralen Gutachter zur Fahrzeugbegutachtung und Schadenaufnahme zu beauftragen. 

Kfz-Gutachter Thomas.
Ihr Autor:

Thomas, M. Eng.

Thomas ist seit 2022 Teil unseres Redaktionsteams. Mit einem Studium der Fahrzeugtechnik, spezialisiert auf PKW-Fahrwerke und PKW-Antriebe, bringt er fundiertes Fachwissen mit. Thomas hat umfangreiche Erfahrung in der Mängelbewertung und Erstellung technischer Gutachten. In unserem Magazin teilt er sein Expertenwissen und verfasst informative Artikel zu aktuellen Themen der Automobiltechnik und Gutachtenerstellung.

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