Kostenvoranschlag oder Kfz-Gutachten? Vorteile & Nachteile im Vergleich
Im Straßenverkehr oder beim Ein- und Ausparken knallt es schnell mal. Selbst wenn Sie stets aufmerksam fahren, können Sie und Ihr Fahrzeug auch unverschuldet in einen Unfall verwickelt und beschädigt werden. Für einen Laien ist jedoch die Einschätzung des Schadens gar nicht möglich. Handelt es sich lediglich um einen Bagatellschaden oder hat der Unfall sogar Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit des Fahrzeugs? Hier muss ein Sachverständiger ran und den Schaden zunächst beziffern. Wir stellen Ihnen die Möglichkeiten Kostenvoranschlag, Kfz-Gutachten und Kurz-Gutachten – sowie deren Vor- und Nachteile – detailliert vor und erklären, wann ein Gutachten oder ein Kostenvoranschlag sinnvoller ist.
In unserem Ratgeber erhalten Sie Antworten auf folgende wichtige Fragen:
- 1. Was bedeutet ein Kostenvoranschlag bei einem Unfall?
- 2. Was ist ein Kfz-Gutachten & wann brauche ich es?
- 3. Kostenvoranschlag vs. Gutachten: Welches Expertenurteil ist bei einem Unfall besser?
- 4. Wer übernimmt die Kosten für den Kfz-Gutachter?
- 5. Der Vergleich: Kostenvoranschlag, Kurz-Gutachten & Gutachten
- 6. Welche Rechtsansprüche habe ich nach einem Verkehrsunfall?
- 7. Gutachterix: Ihr verlässlicher Kfz-Gutachter
Was bedeutet ein Kostenvoranschlag bei einem Unfall?
Beim Kostenvoranschlag handelt es sich um eine grobe Einschätzung des Fahrzeugzustandes. Sie kennen dies sicher von normalen Verschleißreparaturen oder Wartungsarbeiten in Ihrer Werkstatt. Er wird relativ schnell angefertigt und ist deutlich günstiger als ein umfassendes Gutachten. Ziel ist es, den Aufwand für eine konkrete Aufgabe einzuschätzen. Im Vergleich zu einem Schadensgutachten ist er jedoch deutlich unpräziser und grenzt die Schadenhöhe allenfalls ein. Daher gilt der Kostenvoranschlag auch als „kleine Variante“ des Kfz-Gutachtens.
Bei welchen Unfallschäden reicht ein Kostenvoranschlag aus?
Ist ein Kostenvoranschlag für die Schadensabwicklung ausreichend?
In einem Kostenvoranschlag werden die Stundenverrechnungssätze sowie die Preise für Ersatzteile aufgelistet. Sie erhalten demnach eine grobe Übersicht über die anfallenden Kosten. Im Falle eines Bagatellschadens, wenn die Schadenshöhe unter 750 Euro liegt, kann diese Variante ausreichen. Denn Sie haben für die Versicherung einen Beleg über den Schaden und können Ihre Schadensersatzforderung beziffern. Für eine detailliertere Auflistung ist hingegen ein Kurz-Gutachten die bessere Wahl. Wir empfehlen diese Variante auch bei vermeintlich kleineren Schäden, damit Sie optimal vor unabsehbaren Reperaturkosten abgesichert sind.
Wie teuer ist ein Kostenvoranschlag?
Abhängig von Ihrer gewählten Werkstatt können Gebühren für das Anfertigen eines Kostenvoranschlags einfallen. Jedoch verrechnen viele Werkstätten diese, wenn Sie Ihr Auto dann von dieser Werkstatt reparieren lassen. Klären Sie die Vorgehensweise daher unbedingt mit Ihrer gewählten Werkstatt ab. Üblicherweise fallen hier Kosten zwischen 50 und 100 Euro an. In diesen Fällen müssen Sie mit etwa 10 % der ermittelten Summe rechnen. Wenn Sie den Unfall nicht selbst verschuldet haben, werden die Kosten für einen Kostenvoranschlag in der Regel aber von der gegnerischen Versicherung im Rahmen ihrer Eintrittspflicht übernommen. Gerne können Sie uns in diesem Fall kontaktieren.
Was ist der Unterschied zwischen unverbindlichem & verbindlichem Kostenvoranschlag?
Ein unverbindlicher Kostenvoranschlag ist weniger bindend. Bei diesem Kostenvoranschlag dürfen die prognostizierten Kosten von den tatsächlich entstehenden Kosten abweichen. Das bedeutet, dass die tatsächliche Rechnung den Kostenvoranschlag überschreiten darf. Als maximale Höchstgrenze gelten hier 20 % der ursprünglich angegebenen Kosten. Je komplexer die Reparaturen sind, desto größer kann die Diskrepanz zwischen dem Kostenvoranschlag und der späteren Rechnung sein. Das bedeutet im Falle eines schweren Unfalls mit umfangreichem Schaden, dass die Summe auch stärker abweichen kann. Ein unverbindlicher Kostenvoranschlag kann demnach unerwartete Kosten mit sich bringen.
Bei einem verbindlichen Kostenvoranschlag handelt es sich hingegen um eine fixe Einschätzung. Daher müssen die im verbindlichen Kostenvoranschlag angegebenen Kosten eingehalten werden. Denn der Kunde muss im Regelfall nur für die kalkulierte Summe aufkommen, Mehrkosten übernimmt meistens die Werkstatt.
Was ist ein Kfz-Gutachten & wann brauche ich es?
Ein Kfz-Gutachten bildet die Grundlage zur Schadensabwicklung und darf nur von einem Sachverständigen erstellt werden. Der Gutachter dokumentiert objektiv alle Schäden am Fahrzeug und schätzt den Aufwand zur Beseitigung dieser ein. Hierfür erstellt der Gutachter eine Beurteilung, die Dritte wie etwa die Versicherungen nachvollziehen und nachprüfen können. Dabei agiert der Kfz-Sachverständige neutral sowie unabhängig – er unterliegt also keinen Weisungen von anderen und verfasst eine objektive, schriftliche Dokumentation über alle schadenrelevanten Positionen an. Außerdem fertigt er ggf. Zeichnungen oder Fotos an, listet benötigte Teile auf und kalkuliert die Reparaturkosten. Im Vergleich zum Kostenvoranschlag ist somit ein Kfz-Gutachten viel ausführlicher.
Das Risiko, dass der prognostizierte Schaden von den tatsächlichen Reparaturkosten abweichen könnte, trägt bei einem Gutachten der Sachverständige bzw. die Werkstatt. Dieses Risiko nennt man Prognoserisiko. Werden während der Reparatur unerwartete Schäden entdeckt und entstehen mit ihnen zusätzliche Kosten, so können diese der Versicherung im Rahmen ihrer Eintrittspflicht in Rechnung gestellt werden. Sie als Fahrzeugbesitzer werden nicht benachteiligt.
Ein Kfz-Schadensgutachten listet Folgendes auf:
- Fahrzeugzustand
- Ausstattung (auch individuelle Umbauten)
- Vorschäden (repariert & unrepariert)
- Prognose Dauer der Reparatur
- Schätzung Dauer der Wiederbeschaffung
- Wertminderung
- Nutzungsausfall
- Aussagen, wie verkehrssicher/fahrtüchtig der Unfallwagen ist
- Risikoeinschätzung, inwieweit die prognostizierten Reparaturkosten überschritten werden könnten
Welche Vorteile hat ein Unfallgutachten?
Ein Unfallgutachten gewährleistet die lückenlose Beweissicherung in einem drohenden Streitfall. Außerdem dokumentiert es detailliert den Schaden und gibt Auskunft über die Art der notwendigen Reparatur, den Neupreis, das Fahrzeugalter, die Laufleistung, den Wiederbeschaffungswert sowie die Wertminderung. Den Betrag der Wertminderung können Sie dann in Anspruch nehmen. Auf Grundlage dieser Auflistung ist es möglich, alle erfassten Mängel fach- und sachgerecht zu beseitigen. Im Streitfall mit der gegnerischen Versicherung können Sie sich auf das Gutachten berufen und sich so vor möglichen Unstimmigkeiten über das Ausmaß des Schadens schützen.
Während Ihr Fahrzeug wieder in Stand gesetzt wird, haben Sie im Rahmen der Eintrittspflicht des Versicherers das Recht auf einen Leihwagen nach dem Unfall. Im Normalfall schätzt die Werkstatt pauschal den Wert Ihres Autos und teilt Ihnen einen entsprechenden Mietwagen zu. Beauftragen Sie ein Unfallgutachten, wird hingegen Ihre Mindest-Mietwagenklasse ermittelt. Wer den Mietwagen nicht nutzt, der kann sich den Nutzungsausfall des Fahrzeugs erstatten lassen. Der Gutachter ermittelt hierfür während der Erstellung des Unfallgutachtens den Ihnen zustehenden Tagessatz.
Bei Bedarf prüft Ihr Kfz-Sachverständiger im Anschluss der Reparatur anhand der Rechnung die fach- und sachgerechte Instandsetzung Ihres Fahrzeugs. So können Sie die Qualität der Werkstattleistung optimal einschätzen.
Bei einem Totalschaden ermittelt der Kfz-Sachverständige den Wiederbeschaffungswert. Hierbei wird der Fahrzeugwert vor dem Unfall sowie der Restwert aufgelistet. Das Unfallgutachten dient zudem als mögliche Abrechnungsgrundlage für die gegnerische Versicherung, falls Sie sich den Schaden auszahlen lassen wollen.
Sollten Sie Ihren Unfallwagen verkaufen wollen, ist bereits der exakte Schadensumfang dokumentiert.
Vorteile eines Unfallgutachtens auf einem Blick:
✅ Absicherung im Streitfall
✅ Auszahlung Wertminderung
✅ Anrecht auf eine Mindest-Mietwagenklasse
✅ Ermittlung Nutzungsausfall
✅ Rechnungsprüfung nach Reparatur
✅ Ermittlung Wiederbeschaffungswert & Restwert
✅ Dokumentation Schadenumfang für Weiterverkauf
Wann sollte ich auf ein Gutachten bestehen?
Nach einem größeren Unfall ist ein umfangreicheres Gutachten dringend notwendig. Denn es beinhaltet alle relevanten Faktoren wie Umfang der Schäden, Wertminderung, Reparaturdauer und den drohenden Nutzungsausfall. Außerdem werden alle Schäden fotografisch dokumentiert. Ein Gutachten ist also immer dann zu wählen, wenn an Ihrem Fahrzeug ein erheblicher Schaden entstanden ist. Mit einem detaillierten Gutachten können Sie die volle Schadenssumme im Rahmen der Eintrittspflicht der gegnerischen Versicherung einfordern. Zudem können Sie das Kfz-Gutachten auch als Beweismittel vor Gericht verwenden.
Tipp: Auch wenn die gegnerische Versicherung auf einen Vergleich drängt oder Ihnen einen Sachverständigen aus dem eigenen Haus empfiehlt, sollten Sie unbedingt auf einen unabhängigen Gutachter bestehen. Schließlich will die Versicherung des Unfallverursachers die Schadenssumme und somit die Kosten eindämmen. Setzen Sie hingegen auf einen objektiven Kfz-Sachverständigen. Er wird den Schaden objektiv begutachten.
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Gründe für ein Kfz-Gutachten:
- Die Höhe des Unfallschadens wird von einem unabhängigen Sachverständigen eingeschätzt.
- Der Gutachter beachtet bei der Erstellung des Gutachtens Ihren Kaskovertrag sowie die geltende Rechtsprechung. Diese Punkte werden bei einem reinen Kostenvoranschlag nicht berücksichtigt.
- Sollte die gegnerische Versicherung in Widerspruch gehen, gilt das Gutachten als beweissicherndes Dokument. Ein reiner Kostenvoranschlag kann hierfür nicht genutzt werden.
Wie läuft die Erstellung eines Kfz-Gutachtens ab?
1️⃣ Nehmen Sie mit einem Sachverständigen wie Gutachterix Kontakt auf
Wir erstberaten Sie kostenfrei, unabhängig und umfassend. Wir übernehmen für Sie die Klärung des Schadenfalls und besorgen am selben Tag einen Termin, um das Unfallfahrzeug zu besichtigen.
2️⃣ Wir begutachten Ihr Fahrzeug
Sie haben die Wahl: Unsere Kfz-Gutachter begutachten den Unfallwagen entweder vor Ort oder in einer Werkstatt. Erfahren, sachkundig sowie unabhängig ermitteln wir alle Unfallschäden und klären Sie rund um die Schadensregulierung auf.
3️⃣ Wir fertigen das Unfallgutachten für Sie an
Im Anschluss an die Schadensermittlung, erstellen unsere Sachverständigen Ihr Gutachten und schätzen den entstandenen Schaden ein. I. d. R. benötigen unsere Experten für die Kalkulation ca. 24 Stunden. Ist Ihr Gutachten fertig, schicken wir Ihnen die Unterlagen je nach Wunsch per Post und/oder per E-Mail zu.
4️⃣ Wir begleiten Sie bei der Schadensabwicklung
Wir unterstützen Sie auch nach Erstellung des Gutachtens und stehen Ihnen bis zum Ende der Schadensabwicklung für Rücksprachen und Fragen jeglicher Art zur Seite. Wir unterstützen Sie auch im Streitfall. Sollte die gegnerische Versicherung unsere Kalkulation einkürzen, fertigen wir eine fallbezogene Stellungnahme an. So können Sie den Schadensersatz auf sachkundiger Basis einfordern.
Kurz-Gutachten vs. Gutachten: Für welchen Unfall ist welche Beurteilung richtig?
Für das Erstellen eines regulären Kfz-Gutachtens wird mehr Zeit benötigt als für ein Kurz-Gutachten. Daher fallen bei der umfangreicheren Variante höhere Kosten an. Überschreiten die Unfallschäden eine Kostengrenze von 750 Euro, übernimmt die gegnerische Versicherung meistens diese Mehrkosten. Liegen die Kosten für die Reparatur jedoch unter dieser Grenze, gilt der Schaden als Bagatellschaden. In diesem Fall trägt oftmals die regulierende Versicherung lediglich die Kosten für den günstigeren Kostenvoranschlages. Die rechtlichen Bestimmungen sind hier jedoch uneindeutig bzw. schwammig und nicht einheitlich definiert. Bis zu welchem Grad ein Schaden als „überschaubar“ empfunden wird, hängt von der betrachtenden Person ab. Falls es sich bei Ihrem Unfall um einen vermutlich geringeren Schaden handeln sollte, empfehlen wir Ihnen das Kurz-Gutachten. Aufgrund des geringeren Umfangs ist das Kurz-Gutachten deutlich preiswerter als die reguläre Beurteilung des Schadens, jedoch umfangreicher als ein einfacher Kostenvoranschlag.
Kostenvoranschlag vs. Gutachten: Welches Expertenurteil ist bei einem Unfall besser?
Sie wurden unverschuldet in einen Unfall verwickelt? Um den Unfallschaden einzuschätzen und bei der gegnerischen Versicherung nachzuweisen, benötigen Sie mindestens einen Kostenvoranschlag oder ein Kurz-Gutachten. Bei größeren Unfallschäden raten wir dringend zu einem umfassenden Kfz-Gutachten. Nur mithilfe eines Schadengutachtens oder Unfallgutachtens können Sie sichergehen, dass alle Schäden entdeckt und Sie nicht auf den Kosten sitzenbleiben werden.
Hinweis: Kontaktieren Sie im Schadensfall Gutachterix. Unsere Experten für Kfz-Gutachten beraten Sie unverbindlich. Außerdem ermitteln wir für Sie jegliche Unfallschäden und unterstützen Sie entweder mit einem Kostenvoranschlag oder mit einem Gutachten.
Welche Kosten entstehen bei einem Gutachten & bei einem Kostenvoranschlag?
Sie wurden unverschuldet in einen Unfall verwickelt? Dann muss der Schaden für die Versicherung ermittelt und beziffert werden. Handelt es sich um Bagatellschäden, also kleinere Beschädigungen, reicht ein Kostenvoranschlag aus. Handelt es sich jedoch um einen größeren Schaden, sollte diesen unbedingt ein Gutachter abklären.
Gutachterix ist Ihr verlässlicher Partner im Falle eines Unfalls und erstellt im Schadensfall für Sie sowohl einen Kostenvoranschlag als auch Kfz-Gutachten.
Wer übernimmt die Kosten für den Kfz-Gutachter?
Der Unfallverursacher bzw. dessen Versicherung trägt in den meisten Fällen die Kosten für das Kfz-Gutachten, was im Einzelfall geklärt wird. Als Einschränkung gilt hier die Grenze zum Bagatellschaden, das bedeutet, dass der Schaden nicht unter der Grenze von 750 Euro liegen darf. Ist der Schaden nur gering, können Sie sowohl ein Kurz-Gutachten als auch einen Kostenvoranschlag wählen.
Achtung: Die gegnerische Versicherung wird nur dann die vollen Kosten für das Gutachten bezahlen, wenn ihr eigener Versicherter nachgewiesen der Unfallverursacher ist. Sollte Ihnen eine Teilschuld zulasten gelegt werden, tragen Sie anteilig die Sachverständigenkosten. Wie die Kosten aufgeteilt werden entscheidet die ermittelte Haftungsquote. Trägt Ihr Unfallgegner beispielsweise eine Teilschuld von 60 %, wird Ihnen eine Mithaftung in Höhe von 40 % zugeschrieben. Der Prozentsatz wirkt sich dann auch auf die Kostenaufteilung für das Kfz-Gutachten aus.
Der Vergleich: Kostenvoranschlag, Kurz-Gutachten & Gutachten
Um einen Unfallschaden zu begutachten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Wir stellen Sie Ihnen kurz vor.
Was ist ein Kostenvoranschlag?
Bei einem Kostenvoranschlag werden die voraussichtlichen Reparaturkosten geschätzt. Diese Prognose trifft ein Sachverständiger oder eine Werkstatt. Dies kann eine kostengünstige Option sein, wenn der Schaden am Fahrzeug gering ist und keine umfangreichen Reparaturen erforderlich sind. Ein Kostenvoranschlag kann verwendet werden, um der Versicherung des Unfallverursachers die Reparaturkosten mitzuteilen und eine mögliche Erstattung zu erhalten. Beachten Sie jedoch, dass ein Kostenvoranschlag weniger rechtliche Bedeutung hat als ein Gutachten und einige weitere Nachteile mit sich bringt.
Was ist ein Kurz-Gutachten?
Ein Kurz-Gutachten ist eine verkürzte Version eines vollständigen Kfz-Gutachtens – quasi eine kaufmännische Vorkalkulation. Es enthält eine Beschreibung des Schadens, eine Schätzung der Reparaturkosten und gegebenenfalls eine Wertminderungseinschätzung des Fahrzeugs. Ein Kurz-Gutachten entspricht einem rechtsverbindlichen Angebot und kann daher ausreichen, wenn der Schaden moderat ist und keine umfangreichen Untersuchungen erforderlich sind. Es bietet eine formelle Bewertung des Schadens und bildet die Grundlage für Verhandlungen mit der Versicherung.
Was ist ein Kfz-Gutachten?
Bei einem Kfz-Gutachten wird der Fahrzeugschaden detailliert durch einen Sachverständigen untersucht. Es beinhaltet eine umfassende Beschreibung des Schadens, bewertet die Reparaturkosten und schätzt die Wertminderung sowie den Wiederbeschaffungswerts des Fahrzeugs ein. Ein Kfz-Gutachten bietet die umfassendste und rechtlich robusteste Bewertung des Fahrzeugschadens. Es ist besonders ratsam, wenn der Unfallschaden erheblich ist oder rechtliche Schritte in Betracht gezogen werden.
Folgend zeigen wir Ihnen alle relevanten Faktoren des Kostenvoranschlags, Kurz-Gutachtens und des vollständigen Gutachtens. Aus unserer Tabelle können Sie ablesen, welche Leistungen jeweils enthalten sind.
Leistungen Kostenvoranschlag, Kurz-Gutachtens & Gutachten 2023
Leistung | Kostenvoranschlag | Kurz-Gutachten | Gutachten |
---|---|---|---|
Risiko für das Überschreiten der prognostizierten Reparaturkosten | ❌ | ✅ | ✅ |
Einschätzung zu erbringende Arbeitsleistung (Stundenlohn) | ✅ | ✅ | ✅ |
Höhe Kosten für Ersatzteile | ✅ | ✅ | ✅ |
Bildliche Dokumentation Fahrzeugzustand | ❌ | ✅ | ✅ |
Optischer & technischer Fahrzeugzustand | ❌ | ✅ | ✅ |
Ausstattung & individuelle Umbauten | ❌ | ✅ | ✅ |
Vorschäden | ❌ | ✅ | ✅ |
Werminderung | ❌ | ❌ | ✅ |
Nutzungsausfall | ❌ | ❌ | ✅ |
Verkehrssicherheit & Fahrtüchtigkeit | ❌ | ✅ | ✅ |
Welche Rechtsansprüche habe ich nach einem Verkehrsunfall?
Sachverständigen frei wählen
Im Falle eines Haftpflichtschadens bestimmen die Geschädigte den Kfz-Sachverständigen frei.
Schadensregulierung frei wählen
Sie entscheiden als Geschädigter: Soll der Schaden in einer Werkstatt Ihrer Wahl repariert werden oder wollen Sie den Schaden fiktiv abrechnen? Sie können sich dann selbst um eine Reparatur kümmern oder die „Delle“ so lassen.
Zusatzkosten erstatten lassen
Sie haben Anspruch auf einen Mietwagen im Rahmen der Eintrittspflicht des Versicherers. Sollten Sie kein Ersatzfahrzeug benötigen, können Sie sich die Kosten für den Nutzungsausfall für die Reparaturdauer auszahlen lassen.
Werkstatt frei wählen
Sie können sich die Reparaturwerkstatt selbst aussuchen! Auch dann, wenn die gegnerische Versicherung eine Werkstatt vorgibt, die kein Vertragspartner ist. Sie sind nicht verpflichtet, die vorgegebene Werkstatt zu nutzen, sondern können Ihr Fahrzeug in eine markengebundene Werkstatt Ihres Vertrauens bringen.
Wertminderung erstatten lassen
Unter gewissen Voraussetzungen können Sie sich die Wertminderung Ihres Fahrzeugs erstatten lassen. Hierfür benötigen Sie ein Kfz-Gutachten, in dem die Wertminderung bestimmt wird. Beachten Sie, dass bei einem einfachen Kostenvoranschlag oder Kurz-Gutachten keine Wertminderung Ihres Autos berücksichtigt wird.
Durch einen Anwalt vertreten lassen
Lassen Sie sich von einem Fachanwalt für Verkehrsrecht professionell beraten. Er wird Ihre Interessen gegenüber der Versicherung vertreten und Ihre Rechte durchsetzen. Gerne empfehlen wir Ihnen einen geeigneten Fachanwalt.
Gutachterix: Ihr verlässlicher Kfz-Gutachter
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Thomas, M. Eng.
Thomas ist seit 2022 Teil unseres Redaktionsteams. Mit einem Studium der Fahrzeugtechnik, spezialisiert auf PKW-Fahrwerke und PKW-Antriebe, bringt er fundiertes Fachwissen mit. Thomas hat umfangreiche Erfahrung in der Mängelbewertung und Erstellung technischer Gutachten. In unserem Magazin teilt er sein Expertenwissen und verfasst informative Artikel zu aktuellen Themen der Automobiltechnik und Gutachtenerstellung.
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